Der Katzenbacherhof und seine Historie

Seit mehr als 30 Jahren, ist der Katzenbacherhof – umgeben von viel Wald und zwei Seen  – DAS Ausflugsziel für Groß und Klein im Spitalwald bei Stuttgart-Vaihingen.

Der Katzenbacherhof hält ein reichhaltiges zünftiges Vesper-Angebot für Sie bereit. Ob süßes Stückle mit Kaffee, Wienerle mit Brot, Obazda oder handgemachte Maultaschen; alles kommt stets frisch von regionalen Fachgeschäften und nicht aus anonymen Großmärkten. Die Metzgerei Bienzle aus Vaihingen ist ständiger „Hoflieferant“, wie auch die Bäckerei Zachert, die uns u.a. mit ihrem herrlichen Bauernbrot beliefern.

HISTORIE: „Wie, der Katzenbacherhof liegt im Esslinger Wald?“

Wo soll ich hier sein? In Esslingen? “ Ja so reagieren viele Stuttgarter “ verblüfft

Wer wissen möchte, wie es dazu gekommen ist, muss weit in der Geschichte zurückblicken.

Im Mittelalter gingen oft ganze Ortschaften von Hand zu Hand bis sie an einen reichen Besitzer kamen, der das Erworbene auch halten und pflegen konnte. So kaufte das „Spital der Armen und Dürftigen zu Esslingen“ – besser bekannt als das Katharinenhospital Esslingen – 1295 ganz Möhringen und zwei Jahre später Vaihingen von den sich in finanziellen Nöten befindenden Pfalzgrafen zu Tübingen. Der Wald Katzenbach gehörte allerdings nicht den Grafen, sondern dem Ritter Konrad von Bernhausen. Doch auch diesem war das Geld lieber als der Besitz. Am 10. Mai 1297 verkaufte er das rund 285 Hektar große Gebiet für „110 Pfund Pfennig guter Haller Münze“ an das Esslinger Spital.

Doch nicht nur die historischen Urkunden weisen auf die Eigentümer des Waldes hin. Wer sich in der Gaststube des Katzenbacherhofs umschaut, wird ein Bild mit dem Esslinger Adler entdecken.

Den Hof gab es übrigens bereits im 13. Jahrhundert welcher damals etwa 72 Morgen Land umfasste. Zeitweise wurden auf dem Gehöft 30 bis 40 Stück Vieh gehalten. Die Stadt Esslingen vertraute den Hof „jeweils treu ergebenen Pächtern mit zuverlässigem wehrhaften Gesinde“ an. Der Pächter hatte vor allem die Aufgabe, den Wald zu schützen. Denn den württembergischen Grafen war der ausgedehnte Waldbesitz der feindlichen Reichsstadt in ihrer unmittelbaren Nähe ein Dorn im Auge. Daher ließen sie ihre Untertanen meist gewähren, wenn diese Holz aus dem Wald holten oder ihr Vieh dort weiden ließen, obwohl das verboten war.

Biergarten in Stuttgart mit Kinderspielplatz

Es ist nicht mehr der ursprüngliche Katzenbacherhof aus dem 13. Jahrhundert, den die Familie Unterkofler-  mittlerweile in zweiter Generation- seit 1968 bewirtschaftet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ließ Esslingen die landwirtschaftlich genutzten Flächen bis auf fünfeinhalb Morgen wieder aufforsten. 1896 wurden die alten Gebäude abgebrochen. Ein Forsthaus mit Gaststube – das heutige Ausflugslokal Es ist nicht mehr der ursprüngliche Katzenbacherhof aus dem 13. Jahrhundert, den die Familie Unterkofler-  mittlerweile in zweiter Generation- seit 1968 bewirtschaftet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ließ Esslingen die landwirtschaftlich genutzten Flächen bis auf fünfeinhalb Morgen wieder aufforsten. 1896 wurden die alten Gebäude abgebrochen. Ein Forsthaus mit Gaststube – das heutige Ausflugslokal – wurde gebaut.

Biergarten in Stuttgart mit Kinderspielplatz

Als Kulturdenkmal steht der Katzenbacherhof mittlerweile unter Denkmalschutz.

Nahezu unverändert geblieben ist hingegen das Gebiet des Waldes. Kleinere Korrekturen gab es nur, als König Friedrich 1812 den Katzenbach- und den Steinbachsee anlegen ließ, um die Trinkwasserversorgung für die Stuttgarter zu verbessern. Bis 1849 bildete der Katzenbachwald eine eigene Gemarkung. Erst dann wurde er in die Vaihinger Gemarkung eingegliedert, allerdings ohne dass das Einfluss auf die Eigentums-Verhältnisse gehabt hätte. Die Stadt Esslingen wusste den etwas abseits gelegenen Wald seit jeher durchaus zu nutzen. In den vergangenen Jahrhunderten war das Holz der Bäume neben dem Weinbau die wichtigste Einnahmequelle und damit einer der Pfeiler für den Reichtum und das politische Gewicht der Freien Reichsstadt. 430 Klafter Holz – was in etwa 1000 Festmetern entspricht – entnahm das Spital jährlich und verwendete es unter anderem zum Brennen von Kohle.

Auch heute noch gehört der Katzenbachwald mit seinen vielen Nadelbäumen zum ertragreichsten Teil des Esslinger Waldes. Offiziell trägt er übrigens den Namen „Stadtwald Esslingen am Neckar Stiftswald Katzenbacherhof“.